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Wissenschaftliche Dienstleistungen / Sonstige Aktivitäten

Neue Kriminologische Gesellschaft, Geschäftsstelle

Seit der Gründung der Neuen Kriminologischen Gesellschaft (NKG) im Jahre 1988 befindet sich am Institut die Geschäftsstelle dieser "Wissenschaftlichen Vereinigung deutscher, österreichischer und schweizerischer Kriminologen", deren zentrale Aufgabe es ist, "die erfahrungswissenschaftliche Erforschung der Kriminalität, des Straftäters und Verbrechensopfers sowie der staatlichen und gesellschaftlichen Reaktionen zu fördern". Die Geschäftsstelle hat die laufenden Geschäfte für die Verwaltung und Abwicklung der Vereinsangelegenheiten wahrzunehmen und dient zugleich als zentrale Anlaufstelle nicht nur für die Mitglieder, sondern vor allem auch für vielfältige Anfragen aus dem In- und Ausland.

Bereits zuvor befand sich am Institut seit 1965 die Geschäftsstelle der (ehemaligen) Kriminalbiologischen Gesellschaft bzw. (seit 1967) der Gesellschaft für die gesamte Kriminologie, aus deren Fusion mit der Deutschen Kriminologischen Gesellschaft die NKG hervorgegangen ist.

Europarat-Forschungsstipendien, Nationale Verbindungsstelle

Eine weitere Dienstleistung für andere Wissenschaftler erbringt das Institut in seiner Funktion als nationale Verbindungsstelle für die kriminologischen Forschungsstipendien des Europarates. Mit diesen soll vorzugsweise jüngeren Stipendiaten nach Abschluß ihres Studiums oder am Anfang ihrer beruflichen Praxis ein mehrmonatiger Aufenthalt in einem anderen Mitgliedsstaat des Europarates ermöglicht werden, um so ihre Kenntnisse über Ziele und Methoden kriminologischer Forschung in den anderen Staaten zu vertiefen ( Individual Fellowships ) oder an kriminologischen Studien und Forschungen von allgemeinem europäischem Interesse teilzunehmen (Coordinated Fellowships ). Die Aufgabe der Verbindungsstelle besteht zum einen in der Unterstützung (z.B. durch Ausschreibungen usw.) der entsprechenden Gremien des Europarates bei der Stipendienvergabe und in der Vermittlung von jungen deutschen Wissenschaftlern an Forschungseinrichtungen in anderen Mitgliedsstaaten des Europarates zum Zwecke der Durchführung ihrer Forschungsprojekte. Zum anderen ist die Verbindungsstelle bei der Vermittlung von ausländischen Stipendiaten an deutsche Gastgeberinstitutionen bzw. bei der Suche danach behilflich.

Wissenschaftliche Vereinigung Tübinger Kriminologen, Geschäftsstelle

Die Wissenschaftliche Vereinigung Tübinger Kriminologen e.V. wurde im Jahre 1983 gegründet. Der Zweck des Vereins ist die Förderung von Wissenschaft und Forschung. Dies wird durch wissenschaftliche Veranstaltungen und die Förderung von Forschungsvorhaben verwirklicht, insbesonders im Bereich der Angewandten Kriminologie und deren Verwertung in der Rechtspflege und der sonstigen Sozialpraxis. Der Verein (zur Zeit 63 Mitglieder) arbeitet dabei mit dem Institut für Kriminologie der Universität Tübingen zusammen, veranstaltet und unterstützt Arbeitstagungen und Vorträge sowie Symposien zum Gedankenaustausch mit den an den Forschungen des Instituts für Kriminologie beteiligten und sonstigen in der Forschung tätigen Wissenschaftlern. Der Verein fördert in diesem Sinne die Pflege der Beziehungen zwischen dem Institut für Kriminologie und ehemaligen Studenten und Mitarbeitern sowie die Herausgabe von entsprechenden Publikationen.

Sonstige Aktivitäten, Verbindungen

Vereinte Nationen

Die UNO hat u.a. ihre sozialpolitischen und human- und sozialwissenschaftlichen Abteilungen seit vielen Jahren von New York nach Wien verlagert. Im dortigen "Vienna Center" ist für die Kriminologie vor allem die Abteilung für Verbrechensverhütung und Strafrechtspflege interessant (Crime Prevention and Criminal Justice Branch(internet-link: "http://unojust.mitre.org/institutes/world_sites.html") ). Sie plant, organisiert und koordiniert zahlreiche internationale Aktivitäten in Forschung und Praxis, seien es Expertengruppen, Regionalseminare, Forschungsprojekte mehrerer Länder, Symposien oder schließlich die in fünfjährigem Abstand stattfindenden UNO-Kongresse zur Verbrechensverhütung und -kontrolle. Der letzte (und achte) Kongreß dieser Art fand 1990 in Havanna/Kuba mit Delegationen aus 127 Staaten statt. Das Tübinger Institut hat enge Kontakte zur Branch in Wien, u.a. aufgrund der Ernennung des Direktors zu einem von vier deutschen National Correspondents für alle einschlägigen strafrechtlichen, kriminologischen und kriminalpolitischen Fragen. Der weitestreichende Beitrag aus Tübingen bestand bisher in der Mitarbeit bei der Entwicklung und Testung der Erhebungsinstrumente für den dritten World Crime Survey(internet-link: "http://www.ifs.univie.ac.at/~uncjin/wcs.html") .

Europarat

Der Europarat in Straßburg befaßt sich im Rahmen des Europäischen Rates für Strafrechtsfragen ( Comité Directeur des Problèmes Criminels regelmäßig mit kriminologischen Problemstellungen. Dies geschieht in unterschiedlicher Form, so z.B. in koordinierten Forschunsprojekten, themenorientierten Expertengruppen, auf Grundlagenfragen ausgerichteten wissenschaftlichen Symposien und kriminalpolitisch orientierten Forschungskonferenzen, die Praktiker, Politiker und Forscher aus den Mitgliedstaaten für die Dauer von je einer Woche zusammenbringen. Die Tübinger Kriminologen waren bereits mehrfach vertreten, so vor allem zu den Themenbereichen Organisierte Kriminalität, Sozialgeschichte der Kriminalität, Interaktionen im Strafverfahren, Beurteilung der Schuldfähigkeit und Maßregelvollzug. Der Direktor des Instituts war für mehrere Jahre Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats des CDPC und wirkte an Forschungsplanungen sowie an der Beratung von Entwürfen für Europäische Konventionen und andere Instrumente der Zusammenarbeit im Bereich des Kriminalrechts und der Strafvollstreckung sowie des Strafvollzuges mit.

Internationale Gesellschaft für Kriminologie (SIC)

Neben den bereits genannten Kontakten ist die Kooperation der Tübinger Kriminologie mit der SIC auf persönlicher Basis zu nennen. Der Direktor des Instituts war von 1980 bis 1985 Sekretär, von 1985 bis 1990 Vizepräsident der Wissenschaftlichen Kommission, von 1990 bis 1994 deren Präsident und zugleich Vollmitglied im Direktorium. Seit 1995 ist er Präsident der Gesellschaft. Darüber hinaus hält die Bibliothek des Instituts eine institutionelle Mitgliedschaft, ebenso der Bibliotheksschwerpunkt Kriminologie in Verwaltung der UB, um die internationalen Kontakte auch in dieser Hinsicht abzusichern. Tübinger Kriminologen wirken je nach Gelegenheit auch als Dozenten bei Internationalen Kriminologischen Kursen oder Forschungswochen der SIC mit, so beispielsweise in Italien, Spanien, Portugal, Belgien und Ecuador.

Die SIC kooperiert mit der Aquinas Foundation (Thomas von Aquin-Stiftung mit Sitz in New York), die in Abständen von 2 bis 3 Jahren bekannte Wissenschaftler einlädt, sich gegen Honorar dezidiert als Nichtkriminologen mit kriminologischen Grundlagenfragen (auch im Grenzbereich zu Recht und Politik) auseinanderzusetzen und ihre Gedanken konfrontativ einer international besetzten Runde von Kriminologen vorzutragen. Der Bezug der Themen ist immer die Idee der Stiftung, die "Civic Responsibility" der Bürger in den modernen Industriestaaten (wieder) zu verbessern. Tübinger Kriminologen wurden als Kommentatoren zu den Veranstaltungen in Rom, Aix-en-Provence und Cambridge/England eingeladen.

Deutsche Bewährungshilfe / Deutsche Stiftung für Verbrechensverhütung und Straffälligenhilfe

Die Deutsche Bewährungs-, Gerichts- und Straffälligenhilfe e.V. (DBH) wie der Titel seit Ende 1994 lautet, wurde 1953 in Bonn gegründet. Sie ist die Bundesvereinigung für den Gesamtbereich von Sozialer Arbeit, Strafrecht und Kriminalpolitik. Sie fördert hauptsächlich alle Bestrebungen, die der Praxis und Reform von Gerichtshilfe, Bewährungshilfe, Führungsaufsicht und Straffälligenhilfe dienen. Seit Auflösung des Bundesverbandes der Straffälligenhilfe zu Beginn der 90er Jahre ist der Aufgabenbereich der vollzugsbezogenen Resozialisierungsarbeit hinzugekommen. Ein in der Sache neueres Arbeitsfeld, das seit 1980 stärker gepflegt wird, ist der Täter-Opfer-Ausgleich.

Der Direktor des Tübinger Instituts ist seit 1982 Vorsitzender der DBH und setzt sich auf diese Weise für eine Intensivierung und kontinuierliche Pflege der Kontakte zwischen Praxis, Politik und Wissenschaft in Deutschland und Europa ein.

Die DBH will durch ihre Projekte und Förderungsmaßnahmen dazu beitragen, daß die Kriminalität nach dem jeweiligen Stand von Praxis und Wissenschaft bewältigt wird. Sie will durch ihre Tätigkeit die kontinuierliche Auseinandersetzung und Reform in der Strafrechtspflege sowie durch Fördermaßnahmen die Betreuung straffällig gewordener Menschen gewährleisten helfen. Der Satzungszweck wird insbesondere verwirklicht durch Projekte und Modellvorhaben, Fortbildungsmaßnahmen, Veröffentlichungen, Öffentlichkeitsarbeit und wissenschaftliche Forschungen.

Größere Vorhaben aus der jüngeren Zeit, die engen Bezug auch zu Kriminologie und Kriminalpolitik haben, sind z.B. die Einrichtung eines Beratungsbüros für Projekte zum Konfliktausgleich bzw. zum Täter-Opfer-Ausgleich die Initiierung und Durchführung eines Qualifikationsprogramms Neue Bundesländer (zusammen mit der Justizministerkonferenz) für Quereinsteiger in die Sozialen Dienste der Justiz; die Initiierung und Durchführung eines Förderprogramms zum Aufbau der Freien Straffälligenhilfe in den Neuen Bundesländern (zusammen mit Freien Vereinen in den Alten Bundesländern).

Die Deutsche Stiftung für Verbrechensverhütung und Straffälligenhilfe (DVSt) mit Sitz in Bonn wurde 1993 von den Aufsichtsbehörden in Nordrhein-Westfalen genehmigt. Das Grundvermögen stammt aus den Restmitteln des aufgelösten BVSt. Der Direktor des Tübinger Instituts ist Vorsitzender des Stiftungsvorstandes. Die Stiftung plant, ihren Schwerpunkt auf europäische Fragen und europäische Kooperation zu legen.

Kriminologische Zentralstelle/Kriminologisches Forschungsinstitut Niedersachsen

Die Kriminologische Zentralstelle (KrimZ) ist eine in der Form eines eingetragenen Vereins von Bund und Ländern gemeinsam getragene, unabhängige Einrichtung zur praxisnahen kriminologischen Forschung und Dokumentation, mit dem Ziel der Beratung auch der Kriminalpolitik, mit Sitz in Wiesbaden. Sie wurde nach langen Planungen und Beratungen im Juni 1986 eröffnet. Der Gründungsdirektor ist ehemaliger wissenschaftlicher Mitarbeiter des Tübinger Instituts. Der Direktor des Tübinger Instituts ist seit Beginn der KrimZ Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirates. Zwischen der KrimZ und dem Tübinger Institut bestehen Verbindungen im Bereich von Forschung, Fortbildung und Dokumentation. Zu den jüngeren gemeinsamen Aktivitäten gehören etwa die Arbeitsgruppe zur Reform der Rückfallstatistik des Bundes (beim Bundeszentralregister in Berlin); das Expertencolloquium zur Neugestaltung der Rechtspflegestatistiken in Bund und Ländern, besonders der Strafverfolgungsstatistik (in Zusammenarbeit mit dem Statistischen Bundesamt und den Statistischen Landesämtern); die Mitwirkung bei Fortbildungsveranstaltungen der KrimZ und der Deutschen Richterakademie Trier zum Thema "Strafrechtspraxis und Kriminologie".

Das Kriminologische Forschungsinstitut Niedersachsen (KFN)(internet-link: "http://sun1.rrzn-user.uni-hannover.de/~n5x5link/") wurde 1979 in Hannover gegründet. Es wurde zunächst von der Volkswagen-Stiftung finanziert und ist jetzt eine unabhängige Forschungseinrichtung des Landes Niedersachsen. Der Direktor des Tübinger Instituts war Gründungsmitglied des KFN(internet-link: "http://sun1.rrzn-user.uni-hannover.de/~n5x5link/") Die Kontakte der Tübinger Kriminologen sind, über persönlichen Austausch von Informationen und Ergebnissen hinaus, auf Fragen konzentriert, die die parallelen Forschungen zur Kriminalitätslage im Dunkelfeld (Opferbefragungen und Täterbefragungen), zu Einstellungen zur Kriminalität und Strafe sowie zum Sozialen Umbruch in den Neuen Bundesländern betreffen.

Kriminologischer Dienst Baden-Württemberg

Seit Ende der 70er Jahre besteht ein Kooperationsmodell des Justizministers des Landes Baden-Württemberg unter der Bezeichnung "Zusammenarbeit von Wissenschaft und Praxis auf dem Gebiet des Jugendstrafvollzuges" :

Durch den Kriminologischen Dienst des Justizministeriums werden laufend umfangreiche und systematische Befragungen und Erhebungen an Zu- und Abgängern der Jugendstrafanstalten des Landes Baden-Württemberg, aber vereinzelt auch andere Erhebungen zum Strafvollzug, durchgeführt und in enger Zusammenarbeit mit dem Institut für Kriminologie Tübingen anonym codiert der elektronischen Datenverarbeitung zugeführt. Die gespeicherten Daten der verschiedensten Untersuchungen werden nach den Kriterien der Zuverlässigkeit, Validität und thematischer Relevanz statistisch aufbereitet.

Verzeichnis von Kontaktpersonen/Institutionen

Auf einer Datenbank ( ADREMA ) steht umfangreiches weltweites Adressenmaterial von Personen und Institutionen zur Verfügung, die von kriminologischer Relevanz sind (ca. 7.500 Datensätze). Jede Adresse wurde einer oder verschiedenen Gruppe(n) zugeordnet, die nach Sachgebieten gebildet wurden (z.B. Kriminologen, Soziologen, Psychologen, Redaktionen, Juristische Fakultäten, Kriminologische Institute, Opferhilfe-Institutionen). Das Programm bietet vielfältige Recherche- und Sortiermöglichkeiten.

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Institut für Kriminologie - Stand 10. Oktober 1995 - ifk@uni-tuebingen.de(ifk@uni-tuebingen.de)




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Internet-Links



Crime Prevention and Criminal Justice Branch(http://unojust.mitre.org/institutes/world_sites.html)

World Crime Survey(http://www.ifs.univie.ac.at/~uncjin/wcs.html)

Kriminologische Forschungsinstitut Niedersachsen (KFN)(http://sun1.rrzn-user.uni-hannover.de/~n5x5link/)

KFN(http://sun1.rrzn-user.uni-hannover.de/~n5x5link/)